Gazette März 2020 | CURAVIVA Schweiz

14  |  Bildung gazette  |  März 2020 neten Freitag im Januar über die Bühne geht. Das The- ma der Veranstaltung: «Entscheide dich.» Samantha Treyer hat davon nichts gewusst, als sie den Ort für das Treffen vorgeschlagen hat. Ein passender Zufall – und gleichzeitig auch völlig unpassend. Denn sie will sich nicht entscheiden – und muss es auch nicht. Sie lässt sich in kein Schema zwängen. Lehrperson sei sie ge- nauso wie Kulturschaffende, antwortet sie auf die Fra- ge, als was sie sichmehr sehe. «Das gehört zusammen. Ich brauche beide Hüte.» Sie vermittle auch mit ihrer Kunst, ergänzt sie. «Das eine beflügelt das andere.» Kurzfilme über Tourismus Aufgewachsen in Baden, besuchte sie einst das Gym- nasium und absolvierte danach ein Praktikum im so- zialpädagogischen Bereich. «Das hat mir zugesagt, ich wollte aber noch etwas reifer werden.» Sie gingweiter, landete im Tourismus, vorerst in der Hotellerie. An- fangs im Service – «Das ist hohe Kunst und nichts für mich» –, später an der Reception. Dem folgte eine gut- schweizerische KV-Lehre, später eine Anstellung bei Zürich Tourismus. Hier arbeitete sie während ihres Ba- chelorstudiums in Art Education an der Zürcher Hoch- schule der Künste weiter. Auch heute noch gehört sie zumTeam. ImContentmarketing verantwortet sie den BereichVideo. Kurze Filme dreht sie selber und erledigt sämtliche damit einhergehenden Arbeiten: von der Musikwahl über den Schnitt bis zur Farbkorrektur. Für längere Streifen engagiert sie Freelancer und führt oft die zweite Kamera. Zudem organisiert sie solche Pro- jekte und nimmt das fertigeWerk ab. Rein rechnerisch sei sie Filmschaffende, sagt SamanthaTreyer. Denn die 60 Prozent bei Zürich Tourismus sind ihr grösstes Pensum. Offbeat zum Filmen Nicht nur in der digitalenWelt fühlt sie sich zu Hause: SamanthaTreyer gestaltet auch analog. Oft und gerne zeichnet und illustriert sie. «DieseTätigkeit war meine erste grosse Liebe im kreativen Feld.» Bis heute lodert das Feuer. Sie bezeichnet es als ihren «Offbeat zum Filmen». Hier ist ein anderes Handwerk gefragt: «Man Kulturschaffende Lehrperson vereint Welten Lehrperson oder Kulturschaffende? Beides! Samantha Treyer vermittelt an der Höheren Fachschule für Gemeindeanimation Luzern hfg Fertigkeiten in den Bereichen Video und Skizzieren. Daneben arbeitet  sie als Filmemacherin, Illustratorin und Fotografin. Hätte man Samantha Treyer vor 20 Jahren nach ihren Zukunftsplänen gefragt, hätte sie geantwortet: ein Hilfswerk aufbauen, heiraten, Kinder haben. Bislang ist nichts davon eingetreten. Dafür viel anderes: Sie ist Filmemacherin, Illustratorin, Fotografin und Lehr- beauftragte. Die 38-Jährige unterrichtet an der Höhe- ren Fachschule für Gemeindeanimation Luzern hfg. Hier vermittelt sie Fertigkeiten in den BereichenVideo und Skizzieren. «Kreativität kann in sehr vielen Tätig- keitsfeldern hilfreich sein», sagt sie. Umein Projekt zu präsentieren beispielsweise oder um mit Jugendli- chen etwas auf die Beine zu stellen. Als zentral erach- tet sie die Arbeit mit neuen Medien. Skizzieren wie- derum diene der Wahrnehmungsschulung. Diese Fähigkeit sei in sozialen Berufen genauso wichtig wie jene des Visualisierens. All das vermittelt Samantha Treyer an der hfg und stösst auf viel Interesse. «Die Studierenden erlebe ich als sehr offen.» Zwei verschiedene Hüte «Kosmos» Zürich. Ein Kulturlokal im pulsierenden Teil der Stadt – dort wo Europaallee und Langstrasse auf- einandertreffen. Das Quartier hat sich massiv gewan- delt in den letzten Jahren und ist zum trendigen Hot­ spot geworden. Auch die Büros von Google sind hier zu finden. Durchs Lokal rennen Kinder, Kreative werkeln an Pro- jekten, Gäste trinken Kaffee, schmökern in aufliegen- den Büchern. Unten im Foyer macht eine Band Sound- check. Am Abend wird sie aufspielen, im Rahmen des «Zürcher Philosophie Festival», das an jenem verreg- «Mit Kunst drücke ich mich aus. Um diese Leidenschaft teilen zu können, habe ich den Lehrberuf gewählt.»

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