Gazette Dezember 2019 | CURAVIVA Bildung

2  |  Bildung gazette  |  Dezember 2019 Liebe Leserinnen und Leser «Guten Abend, gut’ Nacht …» – für viele von uns hat die Nacht etwas Geheimnisvolles und Mystisches. Es ist die Zeit der Ruhe und Versun- kenheit, und in der Regel ist es die Zeit, in der wir uns ausruhen und schlafen.Wennwir in einer «Nacht derMuseen» durch Ausstellungen flanieren oder uns an einer «Lesenacht» der Literatur widmen und uns so die «Nacht um die Ohren schlagen», ist dies etwas Ausseror- dentliches und Spezielles, ein Freizeitvergnügen der besonderen Art. Für andere unter uns ist die Nacht aber die Zeit, in der sie arbeiten. Gemäss der Arbeitskräfteerhebung von 2018 arbeiten in der Schweiz 212000 Menschen regelmässig und 360000 ab und zu in Nacht- schichten (zwischen 23 Uhr abends und 6 Uhr früh). Nachtarbeit wird in ganz verschiedenen Berufsfeldern geleistet:Vom Nachtportier im Hotel über die Security-Mitarbeiterin bis hin zur Polizeibeamtin und zum Strassenbauer – sie alle machen beruflich «die Nacht zum Tag». Auch im Sozial- und Gesundheitsbereich arbei- ten viele Menschen nachts. Der Fokus ihrer Arbeit liegt darauf, Men- schenmit Betreuungsbedarf gut durch die Nacht zu begleiten, ihnen einGefühl von Sicherheit zu vermitteln und sie darin zu unterstützen, den Wach-Schlaf-Rhythmus zu finden. Unsere Nachtreportage in der Stiftung Tannacker zeigt: Die Gründe, warum Mitarbeitende nachts arbeiten, sind unterschiedlich. Die ei- nen bezeichnen sich selber als «Nachtschwärmer» und sind gerne nachts aktiv, andere schätzen die Regelmässigkeit und relative Ruhe der Nachtarbeit. Aber auch die Schattenseiten sollen in dieser Ausga- be beleuchtet werden: Wer regelmässig entgegen seiner «inneren Uhr» arbeitet,kann gesundheitliche Beschwerden entwickeln.Zudem wird das soziale Leben von der Nachtarbeit beeinflusst. In der vorliegenden Ausgabe der gazette habenwir unsmit der Nacht- arbeit auseinandergesetzt und beleuchten die verschiedenen Facet- ten des Themas. In diesem Sinne wünschen wir nicht «gute Nacht», sondern «span- nende Lektüre»! Lisa Bechter Mitglied Redaktionskommission gazette / Leiterin Marketing/Administration CURAVIVA Weiterbildung Inhalt Editorial Unser Thema: Arbeiten, wenn andere schlafen 1 «Nachtwache hat etwas sehr Intimes» 6 Gesetz und Nachtarbeit: Bei Streitigkeiten erst das Gespräch suchen 8 Geflüstert 9 Aktuelle s aus der Bildung 10 Reportage 12 Porträt 14 Die andere Seite von… 16 Die Fotos in dieser Nummer Für einmal hatte auch unsere Foto­ grafin Nachtdienst. Sie hat für uns Impressionen und Stimmungen während einer Nachtschicht ein­ gefangen. Die Stille, das künstliche Licht, der herzliche und einfühlsame Umgang der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur späten Stunde haben sie beeindruckt.Wir danken den Verantwortlichen des Betagtenzent- rums und Altersheims Dreilinden von Viva Luzern, dass wir diese schönen Nachtaufnahmen machen durften.

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